Frankfurter Rundschau, 11.5.2000 Türkische Soldaten töten neun Flüchtlinge ISTANBUL, 10. Mai (dpa/afp). Die türkische Armee hat an der Grenze zu Iran neun Flüchtlinge erschossen und fünf weitere verletzt. Die Identität der Toten sei noch nicht geklärt, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf das Innenministerium. Bei den Verletzten handle es sich um zwei Afghanen, einen Pakistaner und zwei Bangladescher. Die Soldaten hätten geschossen, nachdem eine Gruppe von 153 illegalen Einwanderern ihrer Aufforderung zum Anhalten nicht nachgekommen sei. Die übrigen 139 Flüchtlinge seien festgenommen worden. Die Afghanen waren auf der Flucht vor der in ihrem Land regierenden Taliban-Miliz und hatten umgerechnet rund 1400 Mark pro Person an iranische Fluchthelfer bezahlt, wie Anadolu berichtete. Die Grenzposten seien nach der Schießerei verstärkt worden. Die Türkei gilt als Durchgangsland für Flüchtlinge aus Asien und Afrika, die ohne Genehmigung nach Westeuropa einwandern wollen.
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