web de 12.05.2000 14:28 Asylbewerberzahlen auf niedrigstem Stand seit 1988 Im April ersuchten 5.004 Menschen um Schutz in Deutschland Berlin (AP) Den niedrigsten Stand seit Januar 1988 hat die Zahl der eingereisten Asylbewerber im April nach Angaben des Bundesinnenministeriums erreicht. Mit 5.004 Menschen, die erstmals in Deutschland um Asyl nachsuchten, habe die Zahl um 19,3 Prozent unter dem Wert vom März 2000 und um 22,9 Prozent unter dem von April 1999 gelegen, erklärte Innenminister Otto Schily am Freitag in Berlin. Für die Zeit von Januar bis April betrug der Rückgang den Angaben zufolge insgesamt 20,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. «Diese Entwicklung ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, dass sich der Rückgang der asylsuchenden Kosovo-Albaner oder der aus dem Kosovo stammenden Roma weiter fortgesetzt hat», erklärte der SPD-Politiker. «Ich sehe darin ein Indiz für die fortschreitende Normalisierung der Lebensverhältnisse im Kosovo.» Hauptherkunftsländer der Asylbewerber im April seien Jugoslawien, die Türkei, Irak, Iran und Afghanistan gewesen. Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge beschied im April die Anträge von 8.058 Bewerbern, wie es weiter hieß. Von ihnen hätten 2,5 Prozent Asyl erhalten, weitere 6,7 Prozent Abschiebeschutz. Beim Bundesamt lagen laut Schily Ende April rund 46.000 unerledigte Asyl- und Asylfolgeanträge.
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