web de 15.05.2000 14:49 Tote bei Gefechten zwischen Israelis und Palästinensern Mindestens drei Todesopfer und hunderte Verletzte in Westjordanland und Gazastreifen Jerusalem (AP) Beim schwersten Ausbruch von Gewalt seit vier Jahren haben sich israelische Soldaten und palästinensische Polizisten am Montag in Ramallah heftige Feuergefechte geliefert. Dabei wurden nach offiziellen palästinensischen Angaben ein palästinensischer Demonstrant und zwei Polizisten getötet. Bei weiteren Zusammenstößen im Westjordanland und dem Gazastreifen wurden nach Angaben palästinensischer Krankenhauskreise insgesamt mindestens 273 Palästinenser verletzt. In Ramallah schleuderten rund 400 palästinensische Demonstranten Steine auf israelische Soldaten, die ihrerseits zunächst Gummigeschosse und Tränengas einsetzten. Mehrere Stunden später setzten Soldaten und palästinensische Polizisten, die sich unter die Demonstranten mischten, auch scharfe Munition ein. Der Grund für die Eskalation war zunächst unklar. In Dschenin marschierten rund 3.000 Palästinenser auf die jüdische Siedlung Ganim zu, wo sie von israelischem Militär gestoppt wurden. Nach Augenzeugenberichten feuerten die Soldaten mit scharfer Munition auf die Menge. Dabei wurden den Angaben zufolge vier palästinensische Polizisten und sechs Demonstranten verletzt. Auch in Hebron und Bethlehem kam es am Montag zu Zusammenstößen. Nach erfolglosen Verhandlungen über die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischer Haft lieferten sich protestierende Palästinenser bereits in den vergangenen Tagen Straßenschlachten mit israelischen Soldaten. Die israelische Regierung hatte am Montag überraschend der Übergabe zweier Jerusalemer Vororte an die Palästinenser zugestimmt und damit ein wichtiges Hindernis im Friedensprozess aus dem Weg geräumt.
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