Freie Presse, 16.5.2000 In Iran angeklagte Juden geben Spionage zu - Verteidigung: Keine Beweise für Anschuldigungen Zwei wegen Spionage für Israel vor einem iranischen Gericht angeklagten Juden haben am Montag die Vorwürfe eingeräumt. Während der fünfstündigen Vernehmung vor dem Gericht in Schiras im Süden des Landes hätten der 54-jährige Sprachlehrer Ascher Sadmehr und der 40-jährige Farhad Seleh gestanden, einem Spionagenetz angehört zu haben, sagte ein Sprecher der Verteidigung. Damit haben inzwischen acht der neun bereits vor Gericht erschienenen Angeklagten die Spionagevorwürfe eingeräumt. Sadmehr habe aber den Vorwurf des illegalen Waffenbesitzes bestritten, sagte der Anwaltssprecher. Insgesamt sind 13 Juden der Spionage für Israel angeklagt. Die Vernehmung fand wie alle vorhergehenden hinter verschlossenen Türen statt. Zwei französischen Anwälten von der Organisation Anwälte ohne Grenzen wurde die Teilnahme ebenfalls untersagt. Im In- und Ausland hatte der Prozess heftige Reaktionen hervorgerufen. Ein Urteil soll in drei Wochen gesprochen werden. Bei einer Verurteilung durch das "Revolutionsgericht" droht den Angeklagten die Todesstrafe. (AFP)
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