Rhein-Neckar-Zeitung, 16.5.2000 Magazin: US-General ließ im Golfkrieg wehrlose Iraker töten New York (dpa) - US-Truppen unter dem Kommando des heutigen Drogenbeauftragten des Weißen Hauses, General Barry McCaffrey, sollen nach einem Medienbericht im Golfkrieg wehrlose irakische Soldaten getötet haben. Den Vorwurf hätten ehemalige Kollegen des Militärs erhoben, berichtete der umstrittene Enthüllungsjournalist Seymour M. Hersh am Montag in der neuesten Ausgabe des Magazins «New Yorker». Der General wies die Beschuldigungen zurück. In drei Fällen seien Angehörige der von McCaffrey befehligten 24. Infanteriedivision in den letzten Tagen des Krieges im Jahr 1991 an fragwürdigen Aktionen beteiligt gewesen. Am 2. März, zwei Tage nach der Ausrufung des Waffenstillstandes durch US-Präsident George Bush, habe der General bei Rumaylah einen Angriff auf eine abziehende irakische Einheit angeordnet. 700 Panzer und andere Fahrzeuge seien zerstört worden. Am 27. Februar und am 1. März hätten McCaffreys Soldaten auf Unbewaffnete geschossen, die zum Teil bereits kapituliert hätten. Nach Informationen des «New Yorker» wurde McCaffrey in einem internen Ermittlungsverfahren entlastet. Dabei seien jedoch Zeugenaussagen und Informationen unterdrückt worden.
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