Frankfurter Rundschau, 16.5.2000 Demirel mahnt Rücksicht auf Menschenrechte an öhl ATHEN, 15. Mai. Am letzten Tag seiner siebenjährigen Amtszeit hat sich der türkische Staatspräsident Süleyman Demirel auf die Defizite bei den Menschenrechten seines Landes besonnen und Reformen angemahnt. Die Türkei müsse ihren Rückstand in Menschenrechtsfragen aufholen und ihre Gesetze den europäischen Standards angleichen, sagte der Präsident am Montag. Nachdem sich Demirel in der Vergangenheit ausdrücklich gegen eine Aufhebung des kurdischen Sprachverbots in den Schulen und Massenmedien ausgesprochen hatte, erklärte er nun, es dürfe keine Ausgrenzungen wegen Religion, Sprache und Kultur geben. Alle Bürger der Türkei seien gleich, sagte Demirel. Die türkische Polizei meldete, sie habe die Mörder des Journalisten Ahmet Taner Kislali gefasst. Kislali war im vergangenen Oktober durch eine Bombe in seinem Auto getötet worden. Vier Mitglieder einer radikalen islamistischen Untergrundorganisation seien im Zusammenhang mit dem Attentat festgenommen worden, hieß es in der Nachrichtenagentur Anadolu.
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