web de 22.05.2000 19:41 Öcalans Gesundheitszustand verschlechtert Laut Anwälten wegen feuchten Klimas und Haftbedingungen Köln/Ankara (AP) Der Gesundheitszustand des PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan soll sich in mehr als einjähriger Haft verschlechtert haben. Wie die Internationale Initiative Freiheit für Abdullah Öcalan - Frieden in Kurdistan am Montag in Köln unter Berufung auf die Anwälte Öcalans mitteilte, leidet der auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftierte Führer der Arbeiterpartei Kurdistans seit längerem unter anderem unter massiven Atembeschwerden. Diese seien auf die Haftbedingungen und das feuchte Klima zurückzuführen. Ein Verteidiger Öcalans, Dogan Erbas, sagte, der PKK-Chef leide an einer Allergieerkrankung. Erbas bekräftigte die Forderung nach einer Verlegung Öcalans, dem einzigen Häftling auf Imrali. Falls dies nicht möglich sei, solle seinem Mandanten zumindest ein täglich zweistündiger Aufenthalt im Freien gestattet werden. Die Initiative in Köln kündigte nachteilige Folgen für den Friedens- und Demokratisierungsprozess in der Türkei an, falls sich Öcalans Gesundheitszustand weiter verschlechtere. Die Organisation rief die Internationale Gemeinschaft auf, sich für eine Verbesserung der Haftbedingungen Öcalans einzusetzen. Der türkische Geheimdienst hatte Öcalan im Februar 1999 in Kenia gefangen genommen und in die Türkei gebracht. Dort wurde er im Juni wegen Separatismus und Hochverrats zum Tode verurteilt. Die türkische Regierung entschied jedoch, vor einer Hinrichtung die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Straßburg abzuwarten. Seit seiner Verhaftung hat Öcalan wiederholt Friedensangebote gemacht, die PKK-Kämpfer zum Rückzug aufgefordert und einen Waffenstillstand angeordnet.
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