Kölner Stadtanzeiger, 27.5.2000 Inhaftierter PKK-Chef Öcalan ist ernsthaft erkrankt Istanbul. (dpa) Die Anwälte des zum Tode verurteilten PKK-Chefs Abdullah Öcalan haben wegen des schlechten Gesundheitszustandes ihres Mandanten eine Verlegung in ein anderes Gefängnis beantragt. Öcalan, einziger Häftling auf der Gefängnisinsel Imrali im Marmarameer, klage unter anderem über Atemnot und Schlafstörungen, sagte Anwalt Dogan Erbas gestern in Istanbul. Als Gründe für den schlechten Zustand Öcalans nannte er die schlechte Belüftung der 13 Quadratmeter großen Zelle Öcalans, die hohe Luftfeuchtigkeit auf der Insel und die Tatsache, dass Öcalan nur wenig Zeit im Freien verbringen dürfe. Ärzte hätten Öcalan Medikamente verschrieben, gleichzeitig aber erklärt, dass sich nur wenig an dem Gesundheitszustand verändern werde, so lange sich die äußeren Umstände nicht veränderten. Die Öcalan-Anwälte erwägen nun, sich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu wenden, wenn die türkischen Behörden eine Verlegung nicht genehmigen.
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