Westfälische Rundschau, 3.6.2000 Kurdische Familie im Kirchenasyl Iserlohn/Lendringsen. (WR) Die evangelische Kirchengemeinde in Lendringsen gewährt erneut einer kurdischen Familie Kirchenasyl. Das teilte gestern der Kirchenkreis Iserlohn mit. Zusammen mit der katholischen Gemeinde wollen die Initiatoren und Verantwortlichen die fünfköpfische Familie "vor der unzumutbaren Härte einer Abschiebung in die Türkei bewahren", so der Kirchenkreis. Der Vater der drei Kinder ist seit 20 Jahren politisch aktiv und Anhänger einer linken türkischen Partei. In der Türkei war der 42-Jährige bereits für vier Jahre inhaftiert. Dieser Haft seien weitere Verfolgung und Bedrohung, auch der Kinder, gefolgt. Die Familie floh daraufhin im November 1996 nach Deutschland. Ein Asylantrag, so die Kirche weiter, sei beim Verwaltungsgericht in Arnsberg gestellt, der Eilantrag gegen eine Abschiebung sei abgelehnt worden. Die Verantwortlichen des ökumenischen Kirchenasyls bitten die Behörden, unter allen Umständen von einer Abschiebung abzusehen, das Kirchenasyl zu respektieren und gemeinsam mit ihnen und den Betroffenen nach einer Lösung zu suchen, die der Familie einen Verbleib in Deutschland ermöglicht.
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