taz Nr. 6160 vom 6.6.2000 Zur Begrüßung ein nagelneuer Abschiebeknast Wo Naimah H. starb: Grüne Spitzenpolitiker werden bei einem Besuch im Flüchtlingslager am Frankfurter Flughafen mit Neubauplänen überrascht FRANKFURT taz Özdemir bestätigte außerdem die Befürchtungen, die soziale Organisationen und Kirchen in den vergangenen Wochen immer wieder geäußert hatten, dass ein Neubau im Süden des Flughafengeländes nicht nur eine Verbesserung der Unterbringung bedeuten könnte. Die geplante Isolierstation für "allein reisende, zurückgewiesene Männer", so Al-Wasir, drohe zu einer "Insel der Hoffnungslosen" zu werden. Beide Politiker wandten sich auch gegen Drohungen des hessischen Sozialministeriums, den Flughafensozialdienst von seiner Aufgabe der Betreuung der Flüchtlinge zu entbinden. Die gemeinsam von evangelischer und katholischer Kirche getragene Einrichtung solle, so Al-Wasir, möglicherweise wegen "politischer Unbotmäßigkeit" abgestraft werden. Özdemir hatte zu Beginn der Pressekonferenz außerdem erklären müssen, warum die mit der SPD-Bundestagsfraktion gemeinsam geplante Besichtigungsfahrt von den Sozialdemokraten in der letzten Woche kurzfristig abgesagt worden war. Es hätten sich, erklärte er, wohl "Terminschwierigkeiten ergeben", da nicht alle Interessierten innerhalb der SPD hätten mitreisen können. Deren Delegation habe sich nun auf Ende des Sommers vertagt. Bisher mache er sich keine Hoffnungen darauf, dass das Bundesinnenministerium in der Frage der Abschaffung des Flughafenverfahrens zum Einlenken bereit sei. HEIDE PLATEN
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