Neuß-Grevenbroicher Zeitung, 9.6.2000 Zum Tode Verurteilter PKK-Chef Öcalan mit Gesundheitsproblemen - Behörden lehnen Verlegung ab Istanbul (dpa). Der zum Tode verurteilte PKK-Chef Abdullah Öcalan
muss einem Bericht zufolge trotz gesundheitlicher Probleme weiter auf
der Gefängnisinsel Imrali bleiben. Wie die im Internet verbreitete
kurdische Zeitung "Özgür Politika" berichtete, haben
die türkischen Behörden einen Antrag der Öcalan-Anwälte
zur Verlegung ihres Mandanten in ein anderes Gefängnis abgewiesen. Nach Angaben der Anwälte klagt Öcalan unter anderem über Atemprobleme und Schlafstörungen. Grund für den schlechten Gesundheitszustand sei unter anderem die schlechte Belüftung der 13 Quadratmeter großen Zelle, die hohe Luftfeuchtigkeit auf der Insel im Marmarameer und die Tatsache, dass Öcalan nur wenig Zeit im Freien verbringen dürfe. Der Chef der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) war vor rund einem Jahr wegen Hochverrats und zahlreicher Morde zum Tode verurteilt worden. Die türkische Regierung will aber zunächst eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte abwarten. In der Türkei ist seit 1984 niemand mehr hingerichtet worden.
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