Die Presse (A), 10.6.2000 Hungerstreik für Öcalan WIEN (w. s.). "Die Haftbedingungen für Öcalan sind menschenunwürdig. Er hat deshalb ernsthafte gesundheitliche Probleme." Das sagt der Obmann des "Verbandes von kurdischen Vereinen in Österreich" ("Feykom"), Emin Pozkurt, zur "Presse". Der Chef der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, ist seit 15 Monaten auf der Gefängnisinsel Imrali inhaftiert. Vor einem Jahr wurde der PKK-Chef von einem türkischen Gericht zum Tode verurteilt, die Vollstreckung wurde vorerst ausgesetzt. "Öcalan schmachtet in einer Einzelzelle, darf nur selten an die frische Luft und leidet unter Atemnot", so Pozkurt. Ankara warte darauf, daß Öcalan krank werde. "Das ist eine andere Art der Vollstreckung des Todesurteils." Um auf die Situation Öcalans aufmerksam zu machen, wollen "Feykom"-Aktivisten heute, Samstag, am Schwedenplatz in Wien einen fünftägigen Hungerstreik beginnen.
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