afp, 13. Jun 2000, 18:55 Uhr Kurde nach Festnahme in der Türkei spurlos verschwunden Die Türkei ist am Dienstag vom Europäischen Gerichtshof in Straßburg verurteilt worden, weil ein Kurde seit seiner Festnahme durch Polizisten vor fast sieben Jahren spurlos verschwunden ist. Zugleich wiesen die Richter die Regierung in Ankara an, dem 72 Jahre alten Vater des Mannes umgerechnet rund 90.000 Mark an Schadensersatz zu zahlen. Der damals 31-jährige war Augenzeugenberichten zufolge im Sommer 1993 bei einer Razzia gegen mutmaßliche Anhänger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in vorwiegend von Kurden bewohnten Südosten des Landes festgenommen worden. Seither ist er vermisst. Sein Vater wirft den Sicherheitskräften vor, den Sohn zu Tode gefoltert zu haben.
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