taz Berlin 21.6.2000

reißwolfaffäre

Verfahren eingestellt

Eduard Vermander (63) kann unbelastet in den Ruhestand gehen. Mangels Tatverdacht hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Geheimdienstchef eingestellt. Der Fraktionschef der Grünen, Wolfgang Wieland, hatte Vermander wegen des Verdachts der Aktenvernichtung angezeigt.

In der "Reißwolfaffäre" war in Vermanders Amt eine Aktennotiz zerrissen worden. Die Notiz belegte mangelnde Sicherheitsvorsorge von Innensenator Eckart Werthebach (CDU) vor erwartbaren Kurdenprotesten im Frühjahr 1999. Als Kurden nach der Verhaftung des PKK-Führers Abdullah Öcalan auf das Gelände des weitgehend ungeschützten israelischen Generalkonsulats zogen, erschossen israelische Wachleute vier Kurden.