dpa, 24.06.00, 15:59 Uhr 25 000 Kurden demonstrierten für Menschenrechte Düsseldorf (dpa) - Rund 25.000 Kurden aus ganz Deutschland und anderen europäischen Ländern sind in Düsseldorf für die Freilassung des inhaftierten Kurdenführers Abdullah Öcalan auf die Straße gegangen. Auf einer Kundgebung forderten sie die Einhaltung von Menschenrechten und die Abschaffung der Todesstrafe in der Türkei. Die Demonstration war von der Förderation «Kurdischer Vereine in Deutschland» organisiert worden. Mit Fahnen, Transparenten, Musik und Familien in bunten Trachten hatte die zuvor umstrittene Kundgebung den Charakter eines friedlichen Volksfestes. Sprecher von Initiativen wie der Kurdischen Demokratischen Volksunion bekräftigten den Friedenswillen der verbotenen Arbeiterpartei PKK. Deutschland und die EU sollten die Türkei zu Verhandlungen über eine dauerhafte Lösung des Kurdenproblems bewegen. Der vor rund einem Jahr zum Tod verurteilte Öcalan leide unter gesundheitlichen Problemen und schlechten Haftbedingungen, berichtete sein Rechtsanwalt. Deutschland müsse das Verbot der PKK aufheben, forderte Günther Böhm von der Förderation kurdischer Vereine. Zahlreiche Vertreter linker Parteien aus Westeuropa bekundeten ihre Solidarität. Der Pariser Bischof Jacques Gaillot sagte, Öcalan bleibe für die Kurden ein Symbol des Widerstandes. «Er sollte wie Arafat und Mandela ein Ansprechpartner für die Gegenseite werden.» Zuvor waren die Teilnehmer - die Veranstalter sprachen von 80.000, die Polizei von 25.000 - in kilometerlangen Demonstrationszügen zum Ort der Kundgebung an den Rhein gezogen, Die Polizei war nach eigenen Angaben mit bis zu 1.000 Beamten im Einsatz. Zu gewalttätigen Zwischenfällen kam es nicht.
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