Kölner Stadt-Anzeiger, 25.06.2000 "Freiheit für Öcalan" Düsseldorf (dpa/lnw) - Rund 20 000 Kurden haben am Samstagmittag bei einem Demonstrationszug durch Düsseldorf die Freilassung des in der Türkei inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan gefordert. Auf Transparenten, Plakaten und in Sprechchören verlangten sie zugleich "Weg mit der Todesstrafe" und "Frieden jetzt". Nach Polizeiangaben verlief die Demonstration bislang friedlich. Vorsorglich hatte die Düsseldorfer Polizeiführung mehrere Hunderschaften Bereitschaftspolizei in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zusammengezogen, die sich nach Darstellung von Augenzeugen jedoch dezent zurückhielten. Die Kurden waren zum Teil in Bussen und Sonderzügen auch aus den Niederlanden, Belgien, der Schweiz und Frankreich angereist. Die Veranstalter selber rechneten mit 50 000 Teilnehmern. Zahlreiche Kurden, darunter Frauen und Kinder, hatten ihre traditionellen Trachten angelegt. Am Nachmittag findet im Norden den nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt eine Kundgebung statt, auf der auch zahlreiche kurdische Musiker und Sänger auftreten wollen. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) hatte vergeblich versucht, Demonstration und Kundgebung unter Hinweis auf die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit per Gericht verbieten zu lassen.
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