Neue Zürcher Zeitung, 3. Juli 2000 Empörung über das Urteil in Israel gsz. Jerusalem, 2. Juli Nach der Verurteilung von zehn iranischen Juden wegen angeblicher Spionage zugunsten des jüdischen Staats hat Ministerpräsident Barak angekündigt, dass er nicht ruhen werde, bis die Verurteilten freigelassen seien. Die Strafen seien über Unschuldige verhängt worden. Barak rief das westliche Ausland dazu auf, Druck auf Iran zur Freilassung der zehn Verurteilten auszuüben. Auch das Aussenministerium verurteilte die harschen Strafen; sie träfen Unschuldige. Offizielle Stellen hatten bisher stets beteuert, iranische Juden seien nicht als Spione zugunsten Israels tätig. Der Führer der Opposition, Ariel Sharon, erklärte, er sorge sich um die Verurteilten wie auch um die Zukunft der jüdischen Gemeinde in Iran. Israel, die USA, jüdische Organisationen und die Vereinten Nationen müssten gemeinsam auf die Freilassung der Verurteilten hinwirken, deren einziges Verbrechen es sei, Juden zu sein. |