Main-Rheiner online, Allgemeine Zeitung, 04.07.2000 Asyl-Diskussion bei Familie Akyüz ESG informiert über die Hintergründe Vom 04.07.2000 Seit Mitte Mai lebt die kurdische Familie Akyüz in der Kirche der Evangelischen Studentengemeinde. Nun startet die ESG eine Veranstaltungsreihe rund um das Thema "Asyl". Von Christopher Belz Nicht nur Wiesbadens Oberbürgermeister Hildebrand Diehl hält der Kirche vor, sie setze sich über die Entscheidung von Gerichten hinweg: Dass die ESG der von Abschiebung bedrohten Familie Akyüz Kirchenasyl gewährt, hat in der Öffentlichkeit heftige Diskussionen ausgelöst. Dabei, so die Ansicht von Dr. Ulrich Luig, sei "der Konflikt zwischen Kirche und Staat nur ein Nebenkriegsschauplatz." Viel lieber möchte der ESG-Pfarrer die Aufmerksamkeit auf das Problem lenken, das seiner Ansicht nach eigentlich im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen sollte: die Asylrechtssprechung und Abschiebepraxis in Deutschland. Daher startet die ESG am heutigen Dienstag, 4. Juli, eine Veranstaltungsreihe zu diesem Themenkomplex. "Asyl in Deutschland?" - diese Frage wird ab 20 Uhr in der ESG am Gonsenheimer Spieß diskutiert. An der Veranstaltung nehmen neben Pfarrer Dr. Luig Bernd Mesovic von "Pro Asyl", Ines Welge vom Wiesbadener Flüchtlingsrat sowie Uwe Remus, Rechtsanwalt der Familie Akyüz, teil. Die Moderation übernimmt Pfarrer Friedrich Vetter, Evangelischer Beauftragter für Flüchtlingsfragen. Die Veranstaltung soll auch über die Hintergründe des Kirchenasyls für die kurdische Familie Akyüz informieren. Die Diskussion findet auch dort statt, wo die Familie seit Mitte Mai wohnt: In der ESG-Kirche. |