web de 03.07.2000 13:10
Palästinensischer Zentralrat berät über Staatsausrufung
Verzögerung bis Ende des Jahres erwogen - Bombenanschlag auf
israelische Patrouille im Gazastreifen
Gaza (AP)
Palästinensische Vertreter haben am Montag Bereitschaft signalisiert,
die Ausrufung eines eigenen Staates bis Ende des Jahres zu verzögern.
Am zweiten und letzten Tag der Beratungen des Zentralrates sagte Planungsminister
Nabil Schaath am Montag, es gebe zwei Optionen: Entweder werde die Staatsausrufung
am 13. September erfolgen, dem Stichtag für ein Friedensabkommen
mit Israel, oder man werde sich nicht für ein bestimmtes Datum
entscheiden. In jedem Fall werde ein palästinensischer Staat noch
in diesem Jahr ausgerufen.
Ein Entscheidung der 129 Mitglieder des Zentralrates sollte bis zum
Ende des Treffens am Montagabend fallen. Vor der Sitzung war auch der
15. November als Datum für die Ausrufung des Staates ins Gespräch
gebracht worden. Die israelische Regierung lehnt die Ausrufung eines
palästinensischen Staates ohne einen vorher abgeschlossenen Friedensvertrag
ab.
Unterdessen wurde im Süden des Gazastreifens nahe der Grenze zu
Ägypten ein Bombenanschlag auf eine israelische Patrouille verübt.
Nach israelischen Armeeangaben wurden anschließend Schüsse
auf die Soldaten abgefeuert. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand.
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