news.ch, 7. Juli 2000 / 15:23:18
Basler Ausschaffungsgefängnis Bässlergut nimmt Betrieb
auf
Baukosten von Bund bezahlt - Bewachung von Securitas übernommen
Basel - Der Kanton Basel-Stadt nimmt nahe der Grenze zu Deutschland
ein neues Ausschaffungsgefängnis in Betrieb. Die Baukosten werden
vom Bund übernommen. Bei der Bewachung der Häftlinge wird
auf Securitas-Angestellte zurückgegriffen.
Das neue Gefängnis auf dem Bässlergut nahe der schweizerisch-
deutschen Grenze hat eine Kapazität von 48 Plätzen, wie Vertreter
des Basler Polizei- und Militärdepartementes (PMD) am Freitag vor
den Medien sagten. Das Ausschaffungsgefängnis ist innert einem
Jahr gebaut worden.
Mit dem Bau des neuen Gefängnisses sei endlich der Zustand der
"Gemischtwarenhandlung" zu Ende, sagte PMD-Vorsteher Jörg
Schild. Derzeit sind nämlich die männlichen Ausschaffungshäftlinge
in der Vollzugsanstalt "Schällemätteli" untergebracht,
die weiblichen im Untersuchungsgefängnis "Waaghof". Rahmenkredit
des Bundes Die Baukosten des neuen Ausschaffungsgefängnisses von
gut 12 Millionen Franken werden vom Bund fast vollständig übernommen
worden. Das Geld dafür stammt aus einem Rahmenkredit von 45 Millionen
Franken, den Bundesrat und Parlament vor fünf Jahren gesprochen
hatten, wie Priska Schürmann vom Bundesamt für Justiz ausführte.
Der Rahmenkredit sollte für die Schaffung von zusätzlichen
300 Plätzen dienen. Einschliesslich des Bässlerguts seien
in der Schweiz nun rund 250 Plätze geschaffen worden, so Schürmann.
Ob diese Anzahl in Zukunft ausreichen werde, sei sehr schwer abzuschätzen.
Einsatz von Privatfirmen Wegen der starken und wenig berechenbaren Schwankungen
der Häftlingszahlen werden im Bässlergut - als schweizweite
Premiere - erstmals auch Angestellte einer privaten Firma eingesetzt.
Die Securitas-Leute werden für die Bereiche der Aufsicht verantwortlich
sein, während die Kader- und Grundfunktionen von staatlichem Personal
übernommen werden.
Auf eine private Firma zurückgegriffen wurde auch bezüglich
der Betreuung der Häftlinge. In Ergänzung zum eigenen Personal
wurde die Firma OSP AG beauftragt, die gemäss den Angaben an der
Medienkonferenz über grosse Erfahrungen im Justizbereich und im
Asylwesen verfügt.
Hugo Remund (Quelle: sda)
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