Neue Zürcher Zeitung (CH), 12.07.2000 Der ehemalige Polizeichef Teherans freigesprochen Teheran, 11. Juli. (Reuters) Ein iranisches Militärgericht hat den früheren Polizeichef von Teheran und siebzehn Polizisten im Zusammenhang mit Übergriffen auf Studenten im vergangenen Jahr freigesprochen. Der Richter ordnete die Zahlung eines Schmerzensgeldes für 34 Studenten an, urteilte aber, es gebe keine Beweise für eine Schuld des Ex-Polizeichefs Nasari und der übrigen Angeklagten. Er wies damit Klagen von Studenten ab, die im Juli 1999 bei einer Demonstration in einem Studentenwohnheim zusammengeschlagen worden waren. Auch bezeichnete der Richter eine Klage des Militärs als unbegründet. Dieses hatte Nasari vorgeworfen, er habe die Razzia im Studentenwohnheim entgegen einer Anweisung des Innenministeriums angeordnet und damit die Polizei in Verruf gebracht. Die Reformbewegung in Iran verurteilte das Verfahren als einen Schauprozess, weil die wirklich Verantwortlichen nicht identifiziert worden seien. Reformer werfen der Regierung vor, nichts gegen konservative militante Bürgerwehren zu unternehmen, die gegen prodemokratische Demonstranten vorgehen und Reformkräfte einschüchtern.
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