WEB.DE 12.07.2000 19:20
Israel stoppt umstrittenes Rüstungsgeschäft mit China
Lieferung von Radartechnik nach amerikanischen Protesten abgesagt
Thurmont/USA (AP)
Auf Druck der Vereinigten Staaten hat Israel am Mittwoch den umstrittenen
Verkauf moderner Radartechnik an China abgesagt. Wie der Sprecher des
israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak, Gadi Baltianski, am
Rande des Nahostgipfels in Camp David erklärte, sei die Entscheidung
vor dem Hintergrund amerikanischer Widerstände gegen das 250-Millionen-Dollar-Geschäft
gefallen. Barak habe dem chinesischen Präsidenten Jiang Zemin in
einem Brief sein Bedauern über den geplatzten Handel mitgeteilt.
Die USA hatten befürchtet, dass die Lieferung von luftgestützter
Radartechnik an China zur Bedrohung für Taiwan werden könnte.
Das Frühwarnsystem sollte auf Flugzeugen montiert werden. China
hatte Kaufoptionen auf mehrere so genannter "Phalcon"-Maschinen.
China und Israel unterhalten erst seit 1992 diplomatische Beziehungen.
Geheimkontakte reichen jedoch bis Anfang der 80er Jahre zurück,
als Israel mit dem Verkauf von Waffen an China begann. Mitglieder des
US-Kongresses hatten damit gedroht, Hilfszahlungen an Israel zu kürzen,
sollte das Waffengeschäft zu Stande kommen.
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