WEB.de 15.07.2000 Elf Verletzte bei Zusammenstößen im Westjordanland Beobachter befürchten Auswirkungen auf Camp-David-Gipfel Hebron (AP) Bei Zusammenstößen zwischen hunderten Palästinensern und jüdischen Siedlern im Westjordanland sind am Samstag mindestens elf Menschen verletzt worden. Nach palästinensischen Angaben bewarfen die Siedler die Palästinenser am Nachmittag in Hebron mit Steinen und Flaschen und warfen ihnen vor, sie in ihrer Sabbath-Ruhe gestört zu haben. Rund ein Dutzend palästinensische Fahrzeuge seien beschädigt worden. Beobachter befürchteten, dass der Vorfall die Erfolgsaussichten beim Nahost-Gipfel im amerikanischen Camp David beeinträchtigen könnte. Israelische Soldaten berichteten, die Unruhen hätten begonnen, nachdem ein Palästinenser ein jüdisches Mädchen belästigt habe. Israelische Soldaten lieferten sich mit beiden Seiten Handgemenge. Fünf Palästinenser wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, sechs weitere wurden vor Ort ärztlich behandelt. Fünf Palästinenser und zwei jüdische Siedler wurden festgenommen. Nach etwa drei Stunden gelang es den Soldaten, beide Seiten voneinander zu trennen, und die Lage entspannte sich wieder. In Hebron leben rund 120.000 Palästinenser, etwa 30.000 davon in einer nach wie vor israelisch kontrollierten Enklave. Der israelische Präsident Ehud Barak hat bislang noch keine Angaben darüber gemacht, ob er bereit ist, Hebron den Palästinensern zu überlassen. Er verhandelt seit Dienstag in Camp David unter amerikanischer Vermittlung mit dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat über einen Friedensvertrag. (c) AP |