Frankfurter Rundschau, 22.7.2000 "Reporter ohne Grenzen" kritisieren Sendeverbote Die Türkei hat nach Angaben der Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF) in diesem Jahr bereits 21 Radiosender und 20 Fernsehanstalten mit einem zeitweiligen Sendeverbot belegt. Zuletzt sei über den Sender Özgür Radyo von der Rundfunkbehörde ein einjähriges Sendeverbot verhängt worden, berichtete RSF am Donnerstagabend in Paris. Begründet worden sei das Verbot damit, dass der Radiosender einen Vers des türkischen Dichters Ataol Behramoglu ausgestrahlt habe. Damit habe sich Özgür Radyo der "Aufstachelung zur Gewalt und zum Hass" schuldig gemacht. Der Schriftsteller und der Sender hätten dagegen darauf verwiesen, dass die Gedichtzeilen bereits vor 30 Jahren geschrieben worden seien. Sie seien niemals beanstandet worden und erschienen auch in Neuausgaben der Werke des Autors, berichtete "Reporter ohne Grenzen". KNA
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