Frankfurter Rundschau, 22.7.2000 Frankfurt am Main Asylbewerber hungern wegen Unterbringung wow FRANKFURT A.M., 21. Juli. Mit einem Hungerstreik protestieren seit Mittwoch 25 Asylbeweber gegen ihre Situation in der Flüchtlingsunterkunft am Frankfurter Flughafen. Die 20 Männer und fünf Frauen wollten auf ihre "völlig unzureichende Unterbringung" aufmerksam machen, teilten der Evangelische Regionalverband und der Caritasverband Frankfurt am Freitag mit. Die Asylbewerber bemängelten vor allem die schlechten sanitären Einrichtungen und eine mangelnde medizinische Versorgung. In Briefen an Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) und das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) beklagten die Flüchtlinge, die Unterbringung entspreche nicht der Genfer Flüchtlingskonvention. Viele von ihnen seien gesundheitlich angeschlagen und depressiv. Die Flüchtlinge wollten den Hungerstreik so lange fortsetzen, bis die Behörden die Missstände beseitigt hätten. Nach Angaben des Evangelischen Regionalverbands wurden am Donnerstag zwei Asylbewerber aus Sri Lanka in ihr Herkunftsland zurückgewiesen, die seit drei Monaten am Flughafen untergebracht waren und sich auch am Hungerstreik beteiligten. Einem Iraner sei die Einreise erlaubt worden. Die Unterkunft ist wegen ihrer Ausstattung seit längerer Zeit in der Kritik.
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