web de 22.07.2000 20:26 Jordanien und Ägypten betonen Bedeutung Jerusalems Gespräche mit weiteren arabischen Regierungen angekündigt Einem möglichen Kompromiss zwischen Israelis und Palästinensern über den künftigen Status von Jerusalem müssen nach Auffassung Jordaniens und Ägyptens zuerst die Menschen in der Region zustimmen. «Jerusalem hat für alle arabischen und moslemischen Völker eine besondere Bedeutung», sagte der jordanische Außenminister Abdul Illah Chatib nach einem Treffen mit seinem ägyptischen Kollegen Amr Mussa. Beide Minister bekräftigten, dass eine Einigung über Ostjerusalem auf der UN-Resolution 242 beruhen sollte, nach der sich Israel aus den im Sechstagekrieg besetzten arabischen Gebieten der Heiligen Stadt zurückziehen soll. Angesichts der Dringlichkeit der Jerusalem-Frage wollten Ägypten
und Jordanien mit weiteren arabischen Regierungen Gespräche aufnehmen.
Die Palästinenser wollen Ostjerusalem zur Hauptstadt ihres künftigen
Staates machen und fordern dafür die volle Souveränität,
Israel lehnt eine Teilung der Stadt bislang ab. Der israelische Ministerpräsident
Ehud Barak hat nach Angaben eines Kabinettsministers und aus diplomatischen
Kreisen in Camp David einem Kompromissvorschlag zugestimmt, wonach arabische
Teile Jerusalems unter palästinensische Verwaltung gestellt werden
sollen. Die Palästinenser reagierten darauf jedoch mit Zurückhaltung.
Am Samstag forderten zirka 1.500 palästinensische Demonstranten
im Westjordanland und im Gaza-Streifen ihren Präsidenten Jassir
Arafat auf, keine Zugeständnisse in der Jerusalem-Frage und bei
der Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge zu machen.
Beide Themen gehören zu den schwierigsten Verhandlungspunkten auf
dem Nahost-Gipfel in Camp David.
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