Tagblatt (Schweiz) vom 25.7.2000 Besetzung in Lausanne (sda) Eine Gruppe von rund 70 Assyrern hat gestern den «Palais de Rumine» in Lausanne besetzt. Die Besetzung spielte sich in jenem Saal des Gebäudes ab, wo vor 77 Jahren die europäischen Siegermächte und die Türkei den Vertrag von Lausanne unterzeichneten. Die Konferenz von Lausanne markierte 1923 die Geburtsstunde der modernen Türkei. Mit dem Abkommen war das Schicksal des assyrischen Volkes besiegelt. Seither lebt dieses Volk verstreut in der Türkei, in Irak, Iran und Syrien. Die Besetzer nutzten Bauarbeiten, um gewaltlos in den «Palais de Rumine» zu gelangen, wo sie sich den ganzen Nachmittag über einschlossen. Aus den Fenstern hängten sie Transparente, auf denen sie an die internationale Solidarität appellierten. Die Besetzer forderten die Anerkennung ihres Volkes.
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