Main-Post, 26.07.2000 Am meisten leiden die Kinder LONDON (RTR) Unter den Auswirkungen der UN-Handelssanktionen gegen den Irak haben nach Angaben der britischen Hilfsorganisation "Save the Children" ("Rettet die Kinder") vor allem Kinder und Jugendliche zu leiden. Peter Maxwell, Programmdirektor von "Save the Children" im Nordirak, sagte, die Kinder trügen die Hauptlast der seit zehn Jahren geltenden Sanktionen und wüchsen weitgehend ohne Schulunterricht und medizinische Versorgung auf. Die Verteilung von Lebensmitteln im Nordirak habe nachteilige Folgen für die Produktion der eigenen Landwirtschaft. Allerdings stiegen im Norden des Landes unter dem Schutz der Uno Unterernährung und Kindersterblichkeit nicht weiter an. Der Irak, der wegen des Angriffs auf Kuwait 1990 mit Sanktionen belegt wurde, darf nur begrenzte Mengen an Erdöl exportieren, um mit den Einnahmen Nahrungsmittel und Medikamente einzukaufen. Die irakische Regierung, die sich für ein Ende der Sanktionen einsetzt, macht diese für den Tod vieler Kinder verantwortlich, weil sie am meisten unter den Einfuhrbeschränkungen leiden. Laut Kinderhilfswerk Unicef sind seit Beginn der Sanktionen 500 000 Kinder unter fünf Jahren gestorben.
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