Dolomiten (I,A), 1.8.2000 Rom attackiert Athen und Ankara Italiens Innenminister protestiert nach Zwischenfall mit Flüchtlingsschiff vor Kalabrien Rom (APA) - Eine neue illegale Einwanderungswelle sorgt für Spannung in Italien. Nachdem am Sonntag ein türkisches Schiff mit 418 Kurden an Bord an den Küsten der süditalienischen Hafenstadt Crotone gestrandet ist (siehe Bild), hat Rom bei Griechenland und der Türkei wegen Missachtung der Abkommen zur Bekämpfung der illegalen Immigration protestiert. Das Schiff war von Istanbul ausgelaufen, hatte in Griechenland einen Halt eingelegt und war von dort nach Italien in See gstochen. "Es ist unannehmbar, dass ein Land einem Schiff dieser Größe erlaubt, ungestört die eigenen Häfen zu verlassen", betonte der Unterstaatssekretär des Außenministeriums Umberto Ranieri. Der italienische Innenminister Enzo Bianco versprach diplomatische Schritte bei Ankara und Athen, um gegen den Vorfall zu protestieren. Das Problem der massiven Immigration nach Italien sorgt auch für Spannungen zwischen Rom und Albanien.. Albaniens Staatspräsident Rexhep Meidani bestritt, dass italienische Polizisten auch auf dem albanischen Festland eingesetzt werden dürften, um dort bereits das Ablegen der Schlepperboote zu verhindern. Darauf hatten sich Ministerpräsident Giuliano Amato und sein albanischer Kollege am Freitag geeinigt. Der italienische Ministerpräsident reagierte mit Schärfe. "Ohne einen einschneidenden Kampf gegen das organisierte Verbrechen wird es keine wirtschaftliche Zusammenarbeit geben. Wir wollen die Souveränität Albaniens natürlich respektieren. Die Abkommen zur Bekämpfung der Schieberbanden über die Adria müssen aber schriftlich festgehalten werden" betonte Amato.
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