Frankfurter Rundschau, 3.8.2000 Ausländerbeauftragter rügt Landesbehörden DRESDEN, 2. August (epd). Der sächsische Ausländerbeauftragte Heiner Sandig (CDU) hat eine verbreitete Fremdenfeindlichkeit in den Behörden des Freistaates beklagt. Deren Angestellte müssten "menschlicher" werden im Umgang mit Angehörigen anderer Nationen, sagte er am Mittwoch. Flüchtlinge hätten das Recht, "anständig und respektvoll" behandelt zu werden. Zudem sollten Behörden-Mitarbeiter wenigstens Grundkenntnisse der nötigen Fremdsprachen beherrschen. Einer Studie des Dresdner Bürgerprojektes "AnStiftung" zufolge werden in Sachsen drei Mal mehr ausländerfeindliche Delikte verübt als angezeigt. Gründe für die Übergriffe seien unter anderem Konkurrenzangst von deutschen Jugendlichen und der Zusammenbruch sozialer Bindungen, sagte Sandig. In Sachsen leben derzeit 103 606 Ausländer. Das entspricht 2,3 Prozent der Wohnbevölkerung.
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