web de 04.08.2000 11:01 Wieczorek-Zeul: Im Nahen Osten jede Chance für Frieden nutzen Nationentag Palästina auf der Expo Hannover (AP)Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat an die israelische und die palästinensische Regierung appelliert, ihre in Camp David unterbrochenen Friedensverhandlungen erfolgsorientiert fortzusetzen. Die SPD-Politikerin sagte am Freitag anlässlich des Nationentags Palästina auf der Expo in Hannover: «Die Chance, zu Beginn dieses Jahrhunderts endlich tragfähige Vereinbarungen zwischen Israel und Palästina abzuschließen und damit zum Frieden in der Region zu finden, darf nicht ungenutzt bleiben.» Das erwarte die internationale Gemeinschaft, und das erhofften vor allem die Menschen im Nahen Osten. In Camp David hätten sich beide Seiten so weit aufeinander zu bewegt wie nie zuvor, erklärte Wieczorek-Zeul. Zwar habe am Ende keine Einigung gestanden. Doch auf dem Erreichten könne und müsse in den kommenden Tagen und Wochen aufgebaut werden. «Es wäre tragisch, wenn der Frieden verspielt würde», sagte die Ministerin. Die Menschen in Israel wie in den palästinensischen Gebieten wollten in der Mehrheit den Frieden. «Das gibt denen, die die Verhandlungen führen, das Mandat zu den Verhandlungen und auch zu einem tragfähigen Kompromiss.» Gleichzeitig sei die internationale Gemeinschaft aufgerufen, den Friedensprozess in dieser entscheidenden Phase aktiver zu unterstützen, betonte Wieczorek-Zeul. So müsse beispielsweise die Europäische Union bereit sein, Vereinbarungen über die Zukunft der Flüchtlinge zu fördern. Palästina ist ein wichtiger Partner der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. In diesem Jahr unterstützt das Ministerium die palästinensischen Gebiete mit rund 92 Millionen Mark. Im Vordergrund stehen dabei grenzüberschreitende Projekte. Bezogen auf die Förderung pro Kopf der Bevölkerung liegen die palästinensischen Gebiete an der Spitze der Empfänger deutscher Entwicklungszusammenarbeit.
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