Frankfurter Rundschau, 18.8.2000
Irans Justiz verbietet weitere Zeitung
TEHERAN, 17. August (rtr). Die konservative iranische Justiz hat erneut eine Zeitung verboten und deren Herausgeber Mostafa Isadi bestraft. Die Zeitung Iran berichtete am Donnerstag, die Wochenzeitung Ava, die den Reformkräften nahe stehe, dürfe nicht mehr erscheinen. Isadi sei mit einer Geldstrafe in unbekannter Höhe und mit der Auflage, keine Medien-Aktivitäten zu unternehmen, bestraft worden. Der Prozess gegen Isadi sei einer der ersten gegen etwa 25 Herausgeber gewesen, deren Presseerzeugnisse seit April verboten wurden. Der Prozess gegen die Herausgeberin Fatameh Farahmandpur, deren Wochenzeitung Gunagun (Abwechslung) verboten wurde, soll am Montag beginnen.
Kürzlich hatte der zweithöchste Vertreter der iranischen Justiz, Hadi Marwi, gesagt, das Vorgehen der Justiz gegen die Reformblätter entspreche nicht der offiziellen Linie, es sei die Rechtsauslegung ultraorthodoxer Pressegerichte.