Freie Presse, 22.8.2000
Türkische Behörden lösen mit Verbot Ansturm auf Kurdenmusik aus
Die Behörden im kurdisch besiedelten Südosten der Türkei haben 242 Kassetten mit vorwiegend kurdischer Musik verboten - und damit einen Ansturm der Käufer ausgelöst. Die Musikläden in der Provinzhauptstadt Diyarbakir verzeichnen seit dem Verbot eine erheblich gestiegene Nachfrage, wie die türkische Presse am Montag berichtete. Unter den Künstlern, deren Musik verboten wurde, ist auch der als "kurdischer Tarkan" bekannte Emin Arbani. Zu den Liedern Arbanis gehört eine kurdische Fassung des Hits "Simarik" des "echten" Popstars Tarkan, der über die Grenzen der Türkei hinaus auch in Europa erfolgreich ist. Popmusik wird in der Türkei überwiegend auf Kassetten verkauft, weil die meisten Menschen keinen CD-Spieler besitzen. (AFP)