Podiumsdiskussion zum Asylfall in der Villa
Schon 15 Paten für Hasan
iwi Delmenhorst. Die Unterstützung für den 18-jährigen Schüler Hasan Sevimli, der sich seit zehn Tagen versteckt hält, um einer Abschiebung zu entgehen, nimmt weiter zu. Die Zahl der Patenschaften prominenter Delmenhorster Bürgerinnen und Bürger ist inzwischen auf 15 gestiegen. Im Rahmen der "Initiative für Hasan" haben jetzt die ehemalige Vorsitzende des Kinderschutzbundes, Vera Emmert, sowie die Ratsmitglieder Wolfgang Schulze (SPD) und Ute Meyerdierks (Grüne) Patenschaften für den jungen Kurden übernommen. Emmert sagte zur Begründung, es sei für sie eine humanitäre Verpflichtung, sich für Hasans Bleiberecht einzusetzen. Schulze erklärte, er vermisse bei vielen Delmenhorster Kommunalpolitikern und bei der Stadtverwaltung Zivilcourage, die gerade angesichts der Diskussion um Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit gefordert sei. Die Absicht der Ausländerbehörde, den Jungen morgens um 5 Uhr festzunehmen und abzuschieben habe bei ihm Erinnerungen an die Zeit des Nationalsozialismus hervorgerufen. Das Delmenhorster Medienbüro für Menschenrechte (mfm) warf der Stadtverwaltung unterdessen vor, einen 18-Jährigen vorsätzlich kriminalisiert und in die Illegalität gezwungen zu haben. Am Freitag, 1. September, ist in der Villa, Oldenburger Straße, um 19.30 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Fall Hasan geplant. Eingeladen sind neben Asyl-Anwälten und einem Mitglied des Niedersächsischen Flüchtlingsrates Vertreter der Stadt.