Frankfurter Rundschau, 30.8.2000
Bagdad zählt 311 Tote durch westliche Angriffe
BAGDAD, 29. August (rtr). Bei Angriffen britischer und US-amerikanischer Kampfflugzeuge im Süden des Irak sind seit Dezember 1998 nach irakischen Angaben 311 Iraker getötet und 927 verletzt worden. Insgesamt seien während dieser Zeit mehr als 18 000 Einsätze geflogen worden, hieß es in einem an UN-Generalsekretär Kofi Annan und den Präsidenten des Weltsicherheitsrates gerichteten Brief des irakischen Parlamentspräsidenten Saadun Hamadi. Die Flugzeuge seien aus Saudi Arabien und der Türkei gekommen. So hätten am 12. und 13. August britische und US-Flugzeuge in der Region Muthanna willkürlich Wohngebiete und Lebensmittel-Lager bombardiert.
Trotz der offenen Verletzung der UN-Charta sei der Sicherheitsrat nicht in der Lage, sofort Maßnahmen zu ergreifen. Die USA und Großbritannien üerbwachen seit dem Golfkrieg zwei Flugverbotszonen im Norden und Süden Iraks.