Frankfurter Rundschau 4.9.2000
Palästinensisches Gericht verurteilt Hamas-Mitglied
GAZA, 3. September (rtr). Ein Palästinensisches Gericht hat Mahmud Abu Hanud, ein Mitglied der radikal-islamischen Organisation Hamas, zu zwölf Jahren Haft wegen der Bildung militärischer Gruppen verurteilt. Hanud wurde vorgeworfen, die Organisationen auch mit Waffen und Munition versorgt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft in Gaza am Wochenende mit. Die Richter hoben hervor, dass Hanud wegen der Verletzung palästinensischer Interessen verurteilt worden sei und nicht wegen Vergehen, die er "der anderen Seite", also Israel, zugefügt habe.
Israelische Behörden verdächtigen Hanud, zwei Attentate vorbereitet zu haben, bei denen vor drei Jahren in Jerusalem 21 Menschen starben. Hanud konnte am Wochenende zuvor im Westjordanland israelischen Soldaten entkommen, wurde bei einem Schusswechsel mit ihnen aber verletzt. Bei der Schießerei wurden drei israelische Soldaten getötet, wobei die Armee nicht ausschloss, dass die Soldaten versehentlich aus den eigenen Reihen getroffen wurden. Hanud hatte sich später den palästinensischen Behörden gestellt.