Chatami lehnt weltweite Führungsrolle der USA ab
New York, 6. September (AFP) - Der iranische Präsident Mohammed Chatami hat indirekt den weltweiten Führungsanspruch der USA kritisiert und die Gleichbehandlung aller Nationen gefordert. Die internationalen Beziehungen müssten auf den gleichberechtigten Dialog gründen und nicht auf einem Verhältnis der Stärke beruhen, sagte Chatami am Mittwoch vor rund 150 Staats- und Regierungschef auf dem Millenniumsgipfel in New York. Die internationalen Beziehungen sollten dahingehend verändert werden, dass die "Logik der Macht" durchbrochen werde. "Ich erkläre in dieser Versammlung, dass die Nationen nicht mehr unter politischen, kulturellen oder wirtschaftlichen Vorwänden ausgeschlossen oder an den Rand gedrängt werden können", sagte Chatami. Die Welt gehöre "allen ihren Bewohnern", und eine "Politik der zwei Gewichte oder der zwei Maßstäbe" könne in der modernen Welt "nicht mehr akzeptiert" werden.