UN-Sicherheitsrat plädiert für effektivere Friedensmissionen
Der Weltsicherheitsrat hat sich für die Aufstockung der UN-Kapazitäten für Friedensmissionen insbesondere für ein rasches militärisches Eingreifen in Konfliktregionen ausgesprochen. In der allgemein gehaltenen Resolution werden alle UN-Staaten unter anderem aufgerufen, die Finanzierung solcher Aktionen zu gewährleisten. Außerdem sollte der internationale Waffenhandel nachdrücklicher bekämpft werden.
Das höchste Gremium der UN war zu einem separaten Treffen am Rande des Milleniumsgipfels in New York zusammengekommen. UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte an die 15 Mitgliedsstaaten appelliert, die "Vertrauenskrise" zu überwinden, in die der Rat durch Fehlschläge bei Friedensmissionen geraten sei. In vielen Regionern der Welt glaubten die Menschen kaum noch, dass sich die Vereinten Nationen ihrer Notlage annehmen könnten. Deshalb sei entschlossenes Handeln unumgänglich.
Gleichzeitig wurde der Milleniumsgipfel mit weiteren Reden und vier "runden Tischen" fortgesetzt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinten Nationen fanden sich Staats- und Regierungschefs aus allen Teilen der Welt zur Diskussion über globale Probleme in Arbeitsgruppen zusammen. Bisher waren dafür Minister oder untergeordnete Experten zuständig.
Die stellvertretende UN-Generalsekretärin Louise Fletcher zeigte sich zuversichtlich, dass von den Arbeitsgruppen Impulse für die Lösung von Problemen wie etwa der Gestaltung künftiger UN-Friedensmissionen und die Reform der Weltorganisation ausgehen.
In ihren Reden vor dem Plenum konzentrierten sich die Staats- und Regierungschefs auf die Armut und die Kriege in der Welt.
Der britische Premierminister Tony Blair forderte die internationale Staatengemeinschaft auf, sich verstärkt den Problemen des afrikanischen Kontinents widmen. Er plädierte für eine neue Partnerschaft mit den Ländern auf dem Schwarzen Kontinent - vor allem im Bereich der Wirtschaft. Die westliche Welt habe in Afrika auf beschämende Art und Weise versagt, sagte Blair.
Für Bundeskanzler Schröder standen erneut bilaterale Treffen auf dem Programm, unter anderem mit Palästinenserpräsident Jassir Arafat. Am Vortag hatte er ein Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak geführt. Schon im Vorfeld appellierte Schröder an Israelis und Palästinenser, die "historische Chance" für eine Friedensvereinbarung zu nutzen.