Schwule dürfen Ruinen von Ephesus nicht besichtigen
öhl ATHEN, 7. September. Homosexuelle Urlauber sind in der Türkei offenbar unerwünscht. Auf Weisung des Innenministeriums in Ankara wurden am Mittwoch rund 700 schwule Touristen, die an Bord des griechischen Kreuzfahrtschiffes "Olympic Voyager" im Hafen von Kusadasi eingetroffen waren und die antiken Stätten von Ephesus besichtigen wollten, von der Polizei aufgehalten und auf ihr Schiff zurückbeordert. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizeikräfte stoppten den Buskonvoi und zwangen die Fahrer zur Umkehr. Auch eine Gruppe von etwa 100 Touristen, die das Einkaufsviertel von Kusadasi besuchen wollten, wurden von bewaffneten Polizisten umzingelt und zurückbeordert. Türkischen Presseberichten zufolge hatte das Innenministerium die Polizeibehörden zur Abschiebung der Touristen angewiesen, weil sie "eine Gefahr für die moralischen Werte der Gesellschaft" darstellten. Die Urlauber kamen überwiegend aus den USA sowie aus Europa. Die US-Botschaft in Ankara bemühte sich vergeblich um Reisefreiheit für die Touristen.