Frankfurter Rundschau, 13.9.2000 Ausländerhass Opfer belasten in Eisenach vier Angeklagte schwer EISENACH, 12. September (ap). Sechs Wochen nach dem Überfall auf zwei Afrikaner in Eisenach sind am Dienstag die vier angeklagten Rechtsextremisten von ihren Opfern schwer belastet worden. Kwame A. aus Togo und Ahmed F. aus Sudan schilderten am ersten Prozesstag vor dem Amtsgericht der Wartburgstadt, wie sie am Abend des 29. Juli gegen 18.30 Uhr von den Neonazis angegriffen wurden. Die Verhandlung wurde auf Mittwoch nächster Woche vertagt. Den Angaben der Afrikaner zufolge, die als Zeugen aussagten, hatte sich eine etwa 20 Mann starke Gruppe von Neonazis im Bahnhofsgebäude aufgehalten. Einer der Angeklagten habe Amenyo provoziert, ihm einen Schlag versetzt und Bierreste ins Gesicht gespuckt. Andere hätten auf ihn eingeschlagen und niedergetreten. Ahmed Faisal, der Hilfe holen wollte, berichtete, wie er von hinten mit Springerstiefeln traktiert worden sei. Später seien sie vor ihren Peinigern geflohen, von ihnen aber verfolgt und erneut geschlagen worden, bis sie endlich von einem Polizeifahrzeug aufgenommen worden seien.
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