Mannheimer Morgen, 21.09.2000 Neshe steht wieder vor Abschiebung Heidelberg. Die junge Kurdin Neshe muss Deutschland möglicherweise wieder verlassen. Die Stadt habe nach rechtlicher Prüfung entschieden, dass die Aufenthaltserlaubnis der 19-Jährigen nach der Auflösung ihrer kurzen Ehe keine Gültigkeit mehr habe. Dies teilte gestern der persönliche Referent der Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber (SPD), Herbert Braun, mit. Eine nähere Stellungnahme gab Braun mit Rücksicht auf den "sensiblen Fall" nicht ab. Neshe war 1997 bundesweit bekannt geworden, weil sie trotz heftiger Proteste von Mitschülern und einer Bürgerinitiative in die Türkei abgeschoben worden war. Das Heidelberger Familiengericht hatte Neshes 1999 geschlossene Ehe vor einigen Monaten für aufgelöst erklärt. Die junge Frau war nach ihrer Heirat nicht zu ihrem Mann nach Stuttgart gezogen, sondern hatte in Heidelberg eine Lehre als Zahnarzthelferin begonnen. Die im Rahmen der Familienzusammenführung erteilte Aufenthaltserlaubnis war an die Ehe gekoppelt. lsw
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