Delmenhorster Kreisblatt im internet, 23.09.2000 Hiesiger Kreispfarrer hatte Aufnahme des Kurden abgelehnt Hasan erhält Kirchenasyl in Bremer Friedensgemeinde mik Delmenhorst. Hasan Sevimli hat Zuflucht gefunden in der evangelischen Friedensgemeinde an der Humboldtstraße in Bremen. Nach Angaben des Medienbüros für Menschenrechte (mfm) hat die Gemeinde dem seit Wochen wegen drohender Abschiebung untergetauchten kurdischen Schüler (Foto) aus Delmenhorst Kirchenasyl gewährt, was von der hiesigen Kirche abgelehnt worden sei. Hasan könne nun seine Lebensverhältnisse sichern und verfüge für das Verwaltungsgericht Oldenburg über eine vorladungsfähige Anschrift. Delmenhorsts Kreispfarrer Werner Rossow begründete gestern die Ablehnung gegenüber dieser Zeitung mit dem großen Unterstützungskreis für Hasan, der Kirchenasyl als letzte Wahl nicht erforderlich mache. Zudem habe die Familie keine Anfrage mehr gestellt, obwohl der Kirchenkreis eine Petition an den Landtag zur Duldung des 18-Jährigen gerichtet habe. Peter Vogel von mfm teilte mit, das Kirchenasyl sei nötig geworden, weil das Verwaltungsgericht die Fortsetzung des Asylverfahrens mit der Begründung abgelehnt habe, sowohl die Anschrift von Hasans Onkel als auch die seines Anwalts seien keine ladungsfähigen Adressen. Jetzt sei Zeit, den Prozess wieder aufzunehmen und neue Initiativen zu organisieren. Dass sich mfm an eine auswärtige Gemeinde richten müsse, sei "ein Schlag ins Gesicht für die Delmenhorster Kirchen, für Rat und Verwaltung". Es falle auf, dass der "harte inhumane Kurs" von führenden Sozialdemokraten vertreten werde.
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