AP, 23.09.2000, 13:24 Türkischer Menschenrechtler Birdal aus Haft entlassen Ankara (AP) Nach zehnmonatiger Haft ist der türkische Menschenrechtler Akin Birdal am Samstag aus dem Gefängnis entlassen worden. «Es ist meine Hoffnung und mein Wunsch, dass ich der letzte bin, der wegen seiner Ansichten inhaftiert wurde», sagte der ehemalige Präsident der unabhängigen Menschenrechtsvereinigung vor der Haftanstalt in Ankara. «Hat das türkische Volk nicht die Demokratisierung verdient?» Birdal wurde von 100 Menschenrechts-Aktivisten begrüßt. Er war zu einer Haftstrafe verurteilt worden, nachdem er ein Ende des 16-jährigen Krieges gegen die kurdische Bevölkerung im Südosten der Türke gefordert hatte. Er wurde schuldig gesprochen, zu Rassenhass angestiftet zu haben. Die Türkei erkennt die Türken nicht als Minderheit an. Wegen ihrer schlechten Menschenrechtsbilanz ist sie wiederholt von EU und USA kritisiert worden. Der 51-jährige Birdal leidet noch immer unter den gesundheitlichen Folgen eines Attentats im Mai 1998, bei dem er von zwei Angreifern elfmal angeschossen wurde. Elf Mitglieder einer rechtsextremistischen Vereinigung wurden wegen Mordversuchs zu Haftstrafen von bis zu 19 Monaten verurteilt. Birdal wurde im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen nach drei Monaten aus der Haft entlassen, im März aber wieder inhaftiert. Gegen ihn sind noch 20 weitere Fälle wegen seiner Meinungsäußerungen anhängig.
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