Badische Zeitung 26.9.2000 786 Unterschriften für kurdische Familie EBRINGEN/STUTTGART (sti). Mit insgesamt 786 Unterschriften setzen sich Bürger von Ebringen für ein Bleiberecht der kurdischen Familie B. in ihrem Ort ein. Die Unterschriften wurden innerhalb von einer Woche in der Kirche, einem Supermarkt, bei Vereinen und auf der Straße gesammelt (die BZ berichtete). Auch zehn Gemeinderäte, alle Grundschullehrer und der komplette Pfarrgemeinderat haben sich laut Pfarrer Hermann der Forderung an das Regierungspräsidium und die Landesregierung angeschlossen, von einer Abschiebung des kurdischen Ehepaares mit fünf Kindern im Alter von zwei Monaten bis 15 Jahren abzusehen. Wie Pfarrer Manfred Hermann mitteilte, werden die Originalunterschriften heute an den Petitionsausschuss des Landtages übergeben. Kopien der Listen gehen ans Regierungspräsidium. Die Bürger hoffen unter anderem, dass die noch laufende Prüfung, ob im Fall dieser kurdischen Familie eine Härtefallregelung angewendet werden kann, mit einem gesicherten Aufenthaltsstatus für die im Dorfleben fest integrierte Familie endet. Ausschlaggebend dafür ist unter anderem, ob der größte Teil der Familie vor dem 1. Juli 1993 eingereist ist und ob der Ernährer am 19. November 1999 einen Arbeitsplatz hatte und die Familie selbst versorgte. Die ersten zwei Punkte treffen nach Angaben der Pfarrei voll zu. Inzwischen bezieht die Familie auch seit Juni keine Sozialhilfe mehr, sondern kann selbst ohne fremde Hilfe für ihre Wohnung und ihr tägliches Leben sorgen.
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