Berliner Zeitung, 25.9.200 Rechter Schüler nach Bedrohung eines Kurden frei Polizei: Zeuge übertrieb EBERSWALDE. Nach der Bedrohung eines kurdischen Imbissbesitzers in Klosterfelde (Landkreis Barnim) ist ein Verdächtiger festgenommen und kurz danach unter dubiosen Umständen wieder entlassen worden. Der rechtsgerichtete 15-Jährige kam auf freien Fuß, weil er nach Angaben der Polizei glaubhaft versicherte, dass sich seine Äußerungen nicht auf den Kurden bezogen. Der Jugendliche soll den Imbissbesitzer nach einer Zeugenaussage am Freitagabend aufgefordert haben, eine Anzeige vom August wegen Bedrohung, Sachbeschädigung und Beleidigung zurückzunehmen. Sonst würde "ein Molotowcocktail durch die Scheibe fliegen". Nach Polizeiangaben vom Sonntag hat der stark angetrunkene 44-jährige Zeuge den Sachverhalt jedoch "übertrieben dargestellt". Sicherheitsbeamte stellten den Jugendlichen am Sonnabend in seiner Wohnung. Später wurde er auf Anweisung der Staatsanwaltschaft aus dem Gewahrsam entlassen. Der junge Mann rechnet sich laut Polizei durchaus zur rechten Szene. Er sei ausländerfeindlich und lehne insbesondere Türken ab. Ein ähnliches Verfahren ist derzeit noch bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) anhängig. Im August hatten der 15-Jährige und zwei 16 Jahre alte Kumpane eine leere Flasche in den Döner-Stand des Kurden geworfen. Gegen die drei Jugendlichen laufen weiterhin Ermittlungen. (dpa)
|