Neue Zürcher Zeitung (CH), 28.09.2000 Nr.226 2 Auch Jordanien durchbricht die Irak-Sanktionen Hilfsflug nach Bagdad Amman, 27. Sept. (Reuters) Nach Russland und Frankreich hat auch Jordanien auf dem Luftweg humanitäre Hilfe in den Irak geschickt, ohne die Vereinten Nationen vorher ausdrücklich um Erlaubnis zu bitten. Das Flugzeug mit einer 70-köpfigen Regierungsdelegation unter Leitung von Gesundheitsminister Tarek Suhaimat sowie mit Ärzten und Medikamenten an Bord landete am Mittwochabend in Bagdad. Der für die Überwachung der Irak-Sanktionen zuständige Uno-Ausschuss sei lediglich in Kenntnis gesetzt worden, hatte der jordanische Informationsminister am Dienstag mitgeteilt. Zuvor hatten bereits Russland und Frankreich Hilfsflüge in den Irak organisiert. Von Paris aus soll nach Angaben privater Organisatoren am Freitag zum zweiten Mal eine Maschine mit Vertretern aus Politik und Kultur in den Irak fliegen. Auch von diesem Flug wurde der Uno-Ausschuss nur unterrichtet. Auch Island und Jemen planen Hilfsflüge. In Bagdad wurde das jordanische Flugzeug freudig begrüsst. Handels- und Industrieminister Assar sagte, der Flug bedeute Hilfe für das irakische Volk, das unter ungerechten und ungerechtfertigten Sanktionen leide.
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