Aachener Nachrichten 30.9.2000 Hüseyin Calhan: Aachener machen mobil Protest gegen die Abschiebung Bruckhoff forderte die Behörden, insbesondere die Stadt Aachen, auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die drohende Abschiebung Calhans zu verhindern und den jungen Kurden auf freien Fuß zu setzen. Der evangelische Kirchenmann: "Hüseyin Calhan ist als Träger des Aachener Friedenspreises an Leib und Leben bedroht. Für die Kirche hat das absoluten Vorrang vor rechtlichen Aspekten." Persönlicher Appell Karl Schultheis, Vorsitzender der Aachener SPD und seine Stellvertreterin, Claudia Walther, richteten an Innenminister Fritz Behrens einen persönlichen Appell: "Herr Minister, setzen Sie sich für die Entlassung von Hüseyin Calhan aus der Abschiebehaft in Büren ein." Der Vorstand der Aachener SPD haben diesen Appell einstimmig verfasst. Schultheis und Walther verweisen in ihrem Schreiben darauf, dass Calhan am Tag seiner Festnahme offiziell an der Veranstaltung "Hallo Mensch" auf dem Markt teilnehmen sollte. Und die wurde vom Oberbürgermeister der Stadt, Jürgen Linden, der Aachener SPD und der Alemannia unterstützt. Unmenschliche Maßnahme Ratsherr Andreas Müller (PDS) zu den "Nachrichten": "Die Tinte auf dem Aachener Appell ist noch nicht richtig getrocknet, da erweist sich die Ausländerbehörde einmal mehr als Rad in der unmenschlichen Abschiebemaschine." Müller fragt sich, welchen Wert Appelle und "ähnlich hübsch formulierte Erklärungen haben, wenn im Alltag alles wie gewohnt weitergeht?" Auch die Aachener Sportgemeinschaft (ASG), jüngst durch den Rauswurf einer kurdischen und einer jugoslawischen Mannschaft zu trauriger Berühmtheit gelangt, drückte in einem Fax an die "Nachrichten" ihre Bestürzung darüber aus, dass der langjährige Sportkamerad Hüseyin Calhan verhaftet wurde. Mit 18 Unterschriften unter der kurzen Erklärung protestieren die Spieler und Vorstandsmitglieder "auf das Schärfste gegen diese Maßnahmen" und fordern die Verantwortlichen auf, sich für den Verbleib des 27-Jährigen einzusetzen.
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