Aachener Nachrichten, 2.10.2000 Entscheidung der Härtefallkommission am Mittwoch Was passiert mit Hüseyin Calhan Aachen (dd/an-o). Am kommenden Mittwoch wird die Härtefallkommission der Stadt um 16.30 Uhr zusammentreten, um über den Fall Hüseyin Calhan zu beraten. Bis dahin braucht der 27-jährige Kurde die Abschiebung nicht befürchten. Zunächst war die Kommission für heute einberufen worden, "aber auf die Schnelle bekommen man die Mitglieder nicht unter einen Hut", erläuterte Grünen-Ratsfrau Hilde Scheidt. Sie hofft, dass das Gremium "den Strohhalm findet, an dem sich Hüseyin klammern kann." Der Härtefallkommission gehören Hilde Scheidt, Bernhardine Lüke (CDU), Rosa Höller-Radtke (SPD), Wilhelm Helg (FDP) und Vertreter der Verwaltung an. Priggen ist eingeschaltet Die Ratsfraktionsvorsitzende der Grünen zu den "Nachrichten": "Am Freitagmorgen hat sich unser Landtagsmitglied Rainer Priggen mit Innenminister Behrens zusammengesetzt. Der Minister war beeindruckt von der Berichterstattung in der Aachener Presse." Priggen habe Behrens aufgefordert, sich für Calhan einzusetzen, da ihm im Falle einer Abschiebung in die Türkei als kurdischer Sprecher des Kirchenwanderasyls und Friedenspreisträger der Stadt Aachen Folter und Tod drohen. Die Aachener Jungsozialisten schalteten sich ebenfalls in den Fall Calhan ein: "Wir fordern die Verantwortlichen auf, sich im Sinne des Aachener Appells für eine Entlassung Hüseyin Calhans aus der Abschiebehaft einzusetzen", schrieb deren stellvertretende Vorsitzende, Friederike Spatz, in einer Pressemitteilung. Die UN-Flüchtlingskonvention, die Europäische Grundrechtscharta und die Menschlichkeit verbäten, Hüseyin Calhan auszuliefern. Friederike Spatz: "Wir müssen auf der Seite der Verfolgten stehen und beweisen, dass es uns Ernst ist mit dem Motto: 'Farbe bekennen - keine Chance den Rassisten'."
|