Aachener Nachrichten online, 3.10.2000 Ramazan Ergün schreibt Brief an SPD-Politiker Mahnwachen für Hüseyin Calhan Aachen (an-o). "Ist das für Sie Demokratie, Herr Linden? Ist das für Sie Gerechtigkeit, Herr Behrens?" , fragt Ramazan Ergün in einem offenen Brief die SPD-Politiker. Ergün ist Vorsitzender des Kurdischen Volkshauses e.V. in der Steinkaulstraße und fordert die Freilassung Hüseyin Calhans. Obwohl Calhan illegal in Deutschland lebte, habe er Zivilcourage gezeigt, schreibt Ergün. So beteiligte er sich er öffentlich an Demonstrationen gegen die Unterdrückung des kurdischen Volkes durch das türkische Militär. Das Flüchtlingsplenum in der Charlottenstraße bestätigt die Gefährdung des kurdischen Friedenspreisträgers, der zurzeit in Abschiebehaft in Büren/Westfalen sitzt. Der 27-Jährige aus Pazarcik sei in der Türkei mehrfach unter dem Vorwurf der PKK-Zusammenarbeit misshandelt und gefoltert worden. Hausdurchsuchungen und Prügel seien in der Türkei grausame Realität für den jungen Kurden gewesen, der in der vergangenen Woche auf Antrag der Stadt Aachen in Abschiebehaft genommen wurde. Abgelehnter Asylantrag Vor fünf Jahren floh Calhan aus der Türkei nach Deutschland, stellte einen Asylantrag, der abgelehnt wurde. Hüseyin Calhan begab sich ins Kirchenwanderasyl. Hier arbeitete er für die Sachen der Kurden, wurde bald bekannt, so bekannt, dass er als offizieller Gast zur "Aktion Mensch" eingeladen wurde. Die Aktion wurde unterstützt von der SPD, dem Oberbürgermeister und der Alemannia. Auch die Spitzen von Bundesgrenzschutz (BGS) und Polizei nahmen teil. Hüseyin Calhan kam nicht mehr zum Auftritt, er wurde in Hauptbahnhofsnähe vom BGS festgenommen. Seit Montag halten Mitglieder des Flüchtlingsplenums vor dem Rathaus täglich um 17 Uhr eine Mahnwache für die Freilassung Calhans ab. Am Mittwochnachmittag, um 16.30 Uhr, tritt die Härtefallkommission zusammen, um über den Fall Calhan zu reden. Georg Dünnwald
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