Neue Presse, 07.10.2000 Volles Haus im Landgericht: Sieben Angeklagte müssen sich seit Freitag für das Ausschleusen von Ausländern verantworten. Der Vorwurf: Die irakischen Kurden, darunter eine Frau (24) mit deutscher und ein Mann (37) mit schwedischer Staatsbürgerschaft, sollen 63 Landsleute von Hannover nach Schweden geschleust haben - in sieben Fahrten von November 1999 bis Januar 2000. Als Chef der Schleuserbande gilt der 34-Jährige Selim B. Die acht Anwälte beanstandeten die Anklage: "Es ist nicht klar, welcher Angeklagter welche Straftat begangen haben soll", sagte Barbara Klawitter (52), Verteidigerin von Selim B. Weitere Kritik: Angeklagt sind die Kurden wegen Einschleusens von Ausländern - doch sie haben die Illegalen ausgeschleust. "Einschleusen ist nicht ausschleusen", so Klawitter. Schon jetzt signalisierte Richter Thomas Taeglichsbeck (64), dass sich die Strafen im unteren Bereich bewegen dürften: "Die Angeklagten, und die Menschen, denen geholfen wurde, sind Landsmänner. Wir müssen die Situation der Kurden im Irak berücksichtigen." onl, HANNOVER
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